Zur Bedeutung "Realer Utopien"

Morgen startet die Utopiekonferenz (https://www.leuphana.de/utopie-konferenz.html) an der Leuphana Universität in Lüneburg. Die Leuphana Universität und das Team um Sascha Spoun und Richard David Precht beweisen mit dieser Konferenz wieder einmal ein eindrucksvolles Gespür für die richtigen Zeitansagen.

 

Der amerikanische Soziologe Erik Olin Wright betont die Bedeutung von "Realen Utopien" für umfassende Transformationsprozesse (https://www.suhrkamp.de/buecher/reale_utopien-erik_olin_wright_29792.html). Mit Realen Utopien bezeichnet Wright Strategien, die darauf zielen, "innerhalb des bestehenden Systems konkrete emanzipatorische Alternativen aufzubauen, die die Welt, so wie sie sein könnte, aufscheinen lassen und vorwegnehmen" und diese emanzipatorischen Räume dann Stück für Stück zu vergrößern. Von diesem Geist ist die Utopie-Konferenz der Leuphana Universität getragen.

 

Dieser Geist ist auch der Kompass für die Arbeit des Wuppertal Institutes seit seiner Gründung. Das war der Grund, warum das große 25-Jahres-Jubiläum des Institutes im Jahr 2016 unter das Motto "Making Utopia possible" gestellt haben. Auch die Einführung in das Buch zur Großen Transformation steht unter der Überschrift "Making Utopia possible".

 

Strategien "realer Utopien" ziehen sich durch das ganze Buch: Vom Plädoyer für Reallabore und Experimentierräume und die besondere Rolle von Städten in diesem Zusammenhang über das Plädoyer für eine Wissenschaft, die sich wieder verstärkt als "Möglichkeitswissenschaft" verstehen muss, bis zur Betonung von Social Entrepreneurship bei der Transformation unseres Wirtschaftens.

 

Wir freuen uns daher, dass wir mit der Leuphana-Universität seit vielen Jahren im Verbund "Nachhaltige Wissenschaft" verbunden sind und in den kommenden Monaten die Utopie-bezogene Arbeit noch stärker gemeinsam miteinander vorantreiben möchten.